Aufbruch in die Dunkelheit

1890: Die Möbelmanufaktur Jakob Mandelbaums blüht zur Zeit der Industrialisierung genauso auf wie die Stadt Waldbrügg im Südwesten Deutschlands. Seine Familie und er führen ein luxuriöses Leben. Umso empörter und enttäuschter ist sein Freund, der Bürgermeister und Tuchhändler Franz Escher, als Mandelbaum bei einem Geschäft einen günstigeren Konkurrenten vorzieht.

Und Escher ist nicht der Einzige, der den Reichtum der Mandelbaums kritisch beäugt. Die sogenannten nationalen Clubs bekommen – angeführt von dem undurchsichtigen Michael Maarsen – zunehmend neue Anhänger, die die Juden als das Übel der Gesellschaft ausgemacht haben und nur auf eine Möglichkeit warten, sie ihrer vermeintlich gerechten Strafe zuzuführen.

Als Jakobs Schwester Jella mit ihrer schönen Tochter Esther nach Waldbrügg kommt, spitzt sich die Lage zu. Selbst Michael Maarsen ist beeindruckt von der jungen Frau, ebenso wie Franz Eschers Sohn Eduard, der sich Esthers Charme nicht entziehen kann.

Beim Frühlingsfest kommt es zur Eskalation, als der angetrunkene Maarsen Esther zum Tanz auffordert und die beiden widerstreitenden Lager aufeinandertreffen. Am nächsten Morgen findet man eine Leiche und die Nationalisten sehen sich bestätigt, dass die Familie Mandelbaum einen der Ihren umgebracht haben und schwören blutige Rache …

Die Hoffnungen, Träume und Wünsche, aber auch die Ängste und Furcht vor dem Ungewissen im Wandel der Zeit um 1900. „Aufbruch in die Dunkelheit“: bedrückend aktuell im Hier und Jetzt.