„Nichts, was mit dem Gehirn zu tun hat, ist einfach. Wenn das Gehirn so einfach wäre, dass wir es durchschauen könnten, wären wir so einfach, dass wir es nicht durchschauen würden.“
Das Endorphin-Prinzip
Alles zum Lebensthema Glück von Deutschlands bekanntestem Angstforscher
Wir alle sind auf der Suche nach unserem persönlichen Glück, aber nur wenige würden sagen, dass sie den Weg dorthin gefunden haben. Und was Glück ist, darüber lässt sich ohnehin streiten. Jeder hat seine ganz individuelle Vorstellung.
Tief in unserem Gehirn laufen alle Fäden zusammen. Aus der Sicht der Hirnforschung werden Genuss und Wohlgefühl in einem Teil des Gehirns erzeugt, der als Belohnungssystem bezeichnet wird. Alle Formen des Sich-richtig-gut-Fühlens gehen letztendlich auf die Ausschüttung einiger weniger Hormone im Gehirn zurück.
Dieses Buch gibt die besten Tipps, wie wir dem Traum vom Glück ein wenig näherkommen können – quasi ein individuelles und legales „Doping“. Glück hängt nur zu einem geringen Teil von den tatsächlichen äußeren Gegebenheiten ab. Und das Erstaunliche ist: Ob und wie wir Glück empfinden, können wir selbst beeinflussen.
Doch was können wir tun, wenn wir keine Freude mehr empfinden? Was können wir Menschen raten, die einen Verlust oder ein Trauma erlitten haben oder an einer schweren Krankheit leiden? Kein Mensch kann ständig seinen Glückspegel auf einem hohen Niveau aufrechterhalten. Wir können Glück nur empfinden, wenn wir auch wissen, was Unglück ist.
Verblüffende Erkenntnisse, konkrete Tipps, einprägsame Merksätze: Dr. Borwin Bandelow erklärt komplexe Sachverhalte und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse verständlich, praxisnah und immer mit einem Augenzwinkern!
Aus dem Buch
Unser Denken ist mehr durch relativ einfache chemische Prozesse bestimmt, als wir wahrhaben wollen.
Unser Gehirn funktioniert so, dass es nicht ein absolutes Maß an Glück, sondern einen relativen Zugewinn an Wohlbefinden braucht.
Immer wieder wird gesagt, wir sollen gar nichtmehr nach dem Glück suchen, stattdessen sollen wir warten, bis das Glück uns findet – ein Vorgehen, der genauso aussichtsreich ist, wie der Plan, meinen verlorenen Geldbeutel nicht zu suchen, sondern zu warten, bis er mich findet.
Anderen zu helfen, ist eine der nützlichsten positiven Methoden, um das eigene Wohlbefinden zu steigern.
Depressive hören häufig, dass sie sich nicht so anstellen sollen. Einem depressiven Menschen zu sagen, dass er sich mal zusammenreißen soll, ist wie von einem Mann mit zwei Gipsbeinen zu verlangen, dass er Hochsprung übt. Wir müssen uns von dem Gedanken lösen, dass Depression nur eine Folge falscher Lebensführung ist, sondern akzeptieren, dass es sich um ein gängiges Leiden handelt wie jede andere medizinische Krankheit auch.
Jeder Glückszustand ist nur von kurzer Dauer. Der Mensch ist nicht für ein andauerndes Hochgefühl gebaut. Die Vorfreude auf einen Glückszustand ist zwar nicht ganz so erfüllend wie der eigentliche Glückszustand selbst, dafür hält sie aber deutlich länger an. Das Streben nach Glück aber ist das eigentliche Vergnügen.
Prof. Dr. Borwin Bandelow
Prof. Dr. Borwin Bandelow, geboren 1951, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Diplompsychologe, Psychotherapeut und Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Göttingen, ist ein international anerkannter Experte für Angsterkrankungen und Deutschlands bekanntester Angstforscher.
Er hat mehr als 350 Zeitschriften- und Buchartikel sowie Fachbücher geschrieben oder herausgegeben und hat Hunderte von Vorträgen über sein Thema in vielen Ländern der Welt gehalten. Er ist Gründer und Ehrenpräsident der deutschen Gesellschaft für Angstforschung (GAF). In der „Ärzteliste“ des Focus wird Prof. Bandelow regelmäßig als Angstexperte empfohlen. In der Zeitschrift Cicero wurde Prof. Bandelow in der Liste der 500 führenden deutschen Intellektuellen geführt.
Seine Bücher über psychologische Themen sind Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Bisher erschienen unter anderem „Das Angstbuch“, „Das Buch für Schüchterne“, „Wenn die Seele leidet“ und aktuell „Das Endorphin-Prinzip – Wie Glück im Gehirn entsteht“.
Er gilt seit seiner Schulzeit in Westerstede als Erfinder des Ostfriesenwitzes und ist Mitglied der Göttinger Ärzte-Band „Hot Docs“, die ihre Gagen für karitative Zwecke spendet. Er lebt in Göttingen, ist verheiratet und hat drei Kinder.